Die Küche und das Badezimmer gehören zu den wichtigsten Räumen in jedem Haushalt – leider aber auch zu den größten Energiefressern. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, wie viel Strom, Gas und Wasser hier täglich verbraucht werden und wie groß das Einsparpotenzial tatsächlich ist.
Im Durchschnitt entfallen rund ein Viertel des Stromverbrauchs und fast die gesamte Warmwasseraufbereitung auf Küche und Bad. Besonders beim Kochen, Geschirrspülen, Kühlen und Waschen in der Küche sowie beim Duschen, Baden und Heizen im Bad entstehen hohe Energiekosten. Ein Zwei-Personen-Haushalt verbraucht beispielsweise allein für das Erhitzen von Wasser beim Duschen und Kochen jährlich mehrere Hundert Kilowattstunden Strom oder Kubikmeter Gas.
Das Gute daran: Gerade in diesen beiden Räumen lässt sich mit einfachen Mitteln viel sparen. Wer die wichtigsten Energiespartipps beherzigt, kann die jährlichen Kosten für Strom, Gas und Wasser deutlich senken. Studien zeigen, dass Haushalte durch optimiertes Nutzerverhalten und kleine technische Anpassungen bis zu 450 Euro im Jahr einsparen können – ohne auf Komfort verzichten zu müssen.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche konkreten Maßnahmen in Küche und Bad besonders effektiv sind. Sie erhalten praxiserprobte Tipps, wie Sie beim Kochen, Backen, Spülen, Kühlen, Duschen und Heizen Energie und Geld sparen. Außerdem zeigen wir Ihnen anhand von Beispielrechnungen, wie viel Sie mit welcher Maßnahme wirklich sparen können – und wie Sie Ihr Sparpotenzial optimal ausschöpfen. Am Ende des Artikels wissen Sie genau, wo Sie im Alltag ansetzen können, um Ihre Energiekosten deutlich zu reduzieren.
Wer in der Küche bewusst mit Energie umgeht, kann mit einfachen Maßnahmen bis zu 300 Euro im Jahr sparen. Gerade beim Kochen und Backen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Verbrauch zu senken – ohne dabei auf Komfort oder Geschmack verzichten zu müssen.
Ein Deckel auf dem Topf ist ein echter Energiespar-Held. Wenn Sie beim Kochen einen passenden Deckel verwenden, bleibt die Hitze im Topf und das Wasser kocht schneller. Dadurch verringert sich der Energieverbrauch um bis zu ein Drittel – und das bei jeder Mahlzeit. Ein kleiner Handgriff mit großer Wirkung!
Wasser für Tee, Kaffee oder zum Kochen lässt sich am effizientesten im elektrischen Wasserkocher erhitzen. Im Vergleich zur Herdplatte sparen Sie hier bis zu 67% Energie. Wichtig ist, dass Sie nur so viel Wasser erhitzen, wie Sie tatsächlich benötigen – so vermeiden Sie unnötigen Verbrauch.
Die Größe des Topfes sollte immer zur Herdplatte passen. Ist der Topf kleiner als die Platte, geht viel Wärme ungenutzt verloren. Ist er größer, dauert das Aufheizen länger und Sie verbrauchen mehr Energie. Mit der passenden Topfgröße nutzen Sie die Energie optimal und sparen bares Geld.
Moderne Herdplatten und Backöfen geben auch nach dem Ausschalten noch viel Wärme ab. Nutzen Sie diese Restwärme, indem Sie das Gerät einige Minuten vor Ende der Garzeit abschalten. Besonders beim Backen oder Kochen von Nudeln und Reis funktioniert das sehr gut. So sparen Sie Energie, ohne dass die Speisen darunter leiden.
Mit diesen Tipps wird Ihre Küche zum Sparwunder – und Ihr Geldbeutel bleibt deutlich voller!
Moderne Haushalte sind voll mit praktischen Küchengeräten – doch viele davon verbrauchen mehr Energie als nötig. Wer seine Küchengeräte klug einsetzt, kann nicht nur Strom sparen, sondern auch die Umwelt schonen. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Geräte optimal nutzen und so bares Geld sparen.
Der Geschirrspüler ist ein echter Strom- und Wassersparer – wenn er richtig genutzt wird. Achten Sie darauf, das Gerät immer vollständig zu beladen, bevor Sie es starten. So verteilen sich Energie und Wasser auf mehr Geschirr. Nutzen Sie außerdem das Eco-Programm: Es spült zwar etwas länger, verbraucht aber deutlich weniger Strom und Wasser. Wer diese beiden Tipps beachtet, kann die Betriebskosten des Geschirrspülers um bis zu 20% senken.
Die idealen Temperaturen: 7°C Kühlschrank, -18°C Gefrierfach
Stellen Sie Ihren Kühlschrank auf 7°C und die Gefriertruhe auf -18°C ein. Das reicht völlig aus, um Lebensmittel sicher zu lagern, und spart Energie gegenüber zu niedrigen Temperaturen.
Standort und Belüftung beachten
Platzieren Sie Kühlschrank und Gefriertruhe nicht direkt neben dem Herd, der Heizung oder in der prallen Sonne. Achten Sie darauf, dass die Lüftungsschlitze frei bleiben, damit die Geräte effizient arbeiten können.
Regelmäßiges Abtauen spart bis zu 30% Energie
Besonders bei älteren Modellen kann sich schnell eine dicke Eisschicht bilden. Regelmäßiges Abtauen sorgt dafür, dass die Geräte nicht unnötig viel Strom verbrauchen – Sie sparen bis zu 30% Energie.
Für kleine Portionen oder das Erwärmen von Speisen ist die Mikrowelle die energieeffizientere Wahl. Sie erhitzt schnell und gezielt, während der Backofen viel Energie benötigt, um sich aufzuheizen. Bei größeren Mengen oder beim Backen bleibt der Backofen die bessere Option. Überlegen Sie also vor dem Erhitzen, welches Gerät für Ihre Zwecke am effizientesten ist.
Wasser ist ein kostbares Gut – und gerade in der Küche lässt sich mit bewusstem Verhalten viel sparen. Wer kleine Gewohnheiten ändert, kann den Wasserverbrauch deutlich senken und so nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch Geld sparen.
Viele Menschen nutzen automatisch warmes Wasser zum Spülen von Geschirr oder zum Reinigen kleiner Flächen. Dabei ist warmes Wasser meist gar nicht nötig – vor allem, wenn keine Fett- oder starke Verschmutzungen vorliegen. Kaltwasser reicht in den meisten Fällen völlig aus und spart zusätzlich Energie, da das Wasser nicht extra erhitzt werden muss. Bewusst auf warmes Wasser zu verzichten, reduziert den Verbrauch und schont den Geldbeutel.
Oft wird angenommen, dass das Spülen mit der Hand sparsamer ist als eine Geschirrspülmaschine. Das stimmt jedoch nur selten: Moderne Geschirrspüler verbrauchen meist weniger Wasser und Energie als das Spülen per Hand – vorausgesetzt, sie werden voll beladen und mit dem richtigen Programm genutzt. Wer dennoch per Hand spült, sollte darauf achten, das Wasser nicht laufen zu lassen, sondern das Geschirr in einer Schüssel vorzuspülen und erst danach abzuspülen. So lässt sich auch beim Handspülen eine Menge Wasser sparen.
Ein tropfender Wasserhahn mag auf den ersten Blick harmlos wirken – doch über das Jahr summiert sich der Wasserverbrauch enorm. Schon zehn Tropfen pro Minute ergeben rund 170 Liter verschwendetes Wasser pro Jahr. Ein tropfender Hahn sollte daher immer zeitnah repariert werden. Das spart nicht nur Wasser, sondern verhindert auch höhere Kosten und mögliche Schäden durch Wasserflecken oder Schimmel.
Das Badezimmer ist neben der Küche einer der größten Energieverbraucher im Haushalt. Gerade beim Duschen, Baden und Händewaschen lassen sich mit einfachen Maßnahmen jährlich bis zu 150 Euro sparen. Wer bewusst mit Warmwasser umgeht und kleine Gewohnheiten ändert, kann seine Energiekosten deutlich senken.
Warmwasser ist im Bad unverzichtbar – doch oft wird es zu verschwenderisch eingesetzt. Mit ein paar Tricks lässt sich der Verbrauch deutlich reduzieren, ohne dass Sie auf Komfort verzichten müssen.
Ein Vollbad verbraucht bis zu dreimal so viel Wasser und Energie wie eine kurze Dusche. Wer lieber badet, sollte dies auf besondere Anlässe beschränken. Für den Alltag empfiehlt sich das Duschen, da so weniger Wasser erhitzt werden muss und Sie deutlich sparen können.
Ein Sparduschkopf reduziert den Wasserverbrauch um bis zu 50%, ohne dass Sie beim Duschen einen Komfortverlust spüren. Moderne Modelle mischen Luft ins Wasser, sodass der Strahl voll und angenehm bleibt. Die Installation ist einfach und lohnt sich schon nach kurzer Zeit – sowohl für die Umwelt als auch für Ihren Geldbeutel.
Wer seine Duschzeit auf etwa vier Minuten begrenzt, spart zusätzlich Energie und Wasser. Mit einem Timer oder einer Sanduhr behalten Sie die Zeit im Blick. Auch das Abduschen beim Einseifen und das kurze An- und Abstellen des Wassers helfen, den Verbrauch zu senken.
Für das Händewaschen reicht kaltes Wasser völlig aus. Es sorgt für die gleiche Hygiene und spart Energie, da das Wasser nicht extra erhitzt werden muss. Wer diese Gewohnheit übernimmt, kann im Laufe des Jahres eine Menge sparen.
Neben dem Warmwasserverbrauch sind elektrische Geräte im Badezimmer oft unbemerkte Stromfresser. Mit bewusstem Einsatz und kleinen Anpassungen lassen sich auch hier deutliche Einsparungen erzielen.
Ein handelsüblicher Föhn verbraucht zwischen 1500 und 2000 Watt – das entspricht etwa dem Verbrauch eines Staubsaugers. Bei täglicher Nutzung von 10 Minuten entstehen jährlich Stromkosten von etwa 15 bis 20 Euro. Wer sparen möchte, sollte den Föhn nicht länger als nötig verwenden und die Haare vorher gut mit dem Handtuch trocknen. Moderne Geräte mit Ionen-Technologie trocknen oft schneller und effizienter. Zusätzlich hilft es, die niedrigere Temperaturstufe zu nutzen – das schont nicht nur das Haar, sondern spart auch Strom.
Elektrische Zahnbürsten und Rasierer verbrauchen auch im Stand-by-Modus kontinuierlich Strom. Obwohl der Verbrauch pro Gerät gering erscheint, summiert sich dies über das Jahr. Ziehen Sie daher den Stecker, wenn die Geräte vollständig aufgeladen sind, oder nutzen Sie schaltbare Steckdosenleisten. So vermeiden Sie unnötigen Stromverbrauch und können jährlich einige Euro sparen.
Elektrische Handtuchtrockner und Heizlüfter gehören zu den größten Stromverbrauchern im Bad. Ein elektrischer Handtuchtrockner kann bei regelmäßiger Nutzung bis zu 100 Euro jährlich kosten. Prüfen Sie, ob das regelmäßige Lüften des Badezimmers ausreicht, um die Handtücher zu trocknen. Bei Heizlüftern sollten Sie überlegen, ob eine bessere Isolierung oder eine effizientere Heizung langfristig sinnvoller ist. Oft reicht es auch, das Bad vor dem Duschen kurz zu heizen und dann die Restwärme zu nutzen.
Das richtige Heizen und Lüften im Badezimmer ist entscheidend für ein angenehmes Raumklima und niedrige Energiekosten. Mit den richtigen Techniken können Sie Schimmelbildung vermeiden und gleichzeitig Heizkosten sparen.
Nach dem Duschen oder Baden ist die Luftfeuchtigkeit im Bad besonders hoch. Anstatt das Fenster stundenlang auf Kipp zu stellen, sollten Sie für 5 bis 10 Minuten stoßlüften – das Fenster also weit öffnen. So wird die feuchte Luft schnell ausgetauscht, ohne dass die Wände auskühlen. Kipplüften hingegen führt zu einem dauerhaften Wärmeverlust und begünstigt Schimmelbildung, da die Feuchtigkeit nur langsam entweicht. Stoßlüften spart bis zu 20% Heizkosten im Vergleich zum Kipplüften.
Im Badezimmer herrscht oft die Annahme, dass es besonders warm sein muss. Tatsächlich reichen 20 bis 22°C völlig aus für ein angenehmes Raumklima. Jedes Grad weniger spart etwa 6% Heizkosten. Drehen Sie die Heizung nur dann höher, wenn Sie das Bad aktiv nutzen, und reduzieren Sie die Temperatur wieder, wenn Sie es verlassen.
Halten Sie die Badezimmertür geschlossen, besonders nach dem Duschen. So bleibt die Wärme im Raum und die feuchte Luft verteilt sich nicht in andere Bereiche der Wohnung. Das verhindert nicht nur Feuchtigkeitsschäden in anderen Räumen, sondern sorgt auch dafür, dass Sie weniger heizen müssen.